Der erste mei-bau: Hans Bunge trifft Kurt Schwitters

anlässlich der Ausstellung „...IN GLÜHENDER VEREHRUNG...“
während der Kulturellen Landpartie 2008 vom 1. – 12. Mai 2008
auf dem Hof Kröte Nr. 5
1. Mai 11 Uhr Ausstellungseröffnung
8. Mai 16 Uhr Führung durch die Ausstellung

Projektentwicklung und filmische Umsetzung: Bernhard Brzeski

Eine Veranstaltung von K V A K e.V.
Förderverein für Kulturelle Veranstaltungen und Ausstellungen in und um Kröte
c/o Irmhild Schwarz Kröte 6a 29496 Waddeweitz

Ausstellung in Kröte vom 1. Mai bis 12. Mai 2008

Die biographischen von Daten von K. S. sind bekannt, auch sein Profil als Exponent von Kollage, Assemblage und dadaistischer Performance. Seine Bedeutung als Werbegestalter wird erst richtig seit 1991 gewürdigt in der Ausstellung „Typographie kann unter Umständen Kunst sein“ (Wiesbaden , Hannover und Zürich). In dem Ausstellungskatalog „Kurt Schwitters – Typographie und Werbegestaltung“( Wiesbaden 1990) wird eine Vielzahl seiner Entwürfe von Werbedrucksachen präsentiert, die überzeugend Gestaltungsgrundsätze des Konstruktivismus darstellen. In diesem Katalog gibt es den Artikel „Anmerkungen zu den verschiedenen Lichtbildvorträgen ()“,die Schwitters zum Thema „Gestaltung in der Kunst, Architektur und Typographie“ Ende der Zwanziger Jahre gehalten hat. Aus der Rekonstruktion dieser Lichtbildvorträge geht hervor, dass Schwitters ein großer Kenner und Verfechter des „Neuen Bauens“ war, was sich auch in freundschaftlichen Beziehungen z.B. mit dem Celler Architekten Otto Haesler und dem Initiator der Holländischen De-Stijl - Bewegung Theo van Doesburg wiederspiegelt. Schwitters kannte auch die Architekten Gerrit Thomas Rietfeld und J.J.P.Oud, deren Musterbauten, „Haus Schröder“ in Utrecht bzw. das „Bauleitungsgebäude in Oud - Mathenese in Rotterdam als Abbildung in Schwitters Lichtbildvorträgen eine wichtigen Stellenwert hatten. Die beiden genannten Beispiele sind Schlüsselbauten des Neuen Bauens und könnten Kurt Schwitters vor Augen gestanden haben, als er sich 1930 wie folgt zu der zeitgenössischen Architektur äußert:

„Der Würfel wird nicht mehr durch sechs Wände ausgedrückt, sondern er ergibt sich als die gedachte Verhüllung des Kreuzes zweier Flächen, die sich schneiden Vergleichen sie damit etwa die Architektur, die ihre Konstruktion nicht mehr allgemein in die Wand- flächen verlegt, sondern oft von innen heraus konstruktiv baut und nur Trennwände um den konstruierten Raum legt, so ergibt sich die Allgemeinheit dieser neuen konstruktiven Form.“

 

Das Schwitters-Zitat hat Hans Bunge dreidimensional in eine Form(el) gebracht und unter dem Aspekt des Raum-Geschehens weiterentwickelt. Seine Arbeit besteht aus drei Teilen: einem Modell aus drei Flächen von jeweils 10 x 10 cm, die sich in Länge, Breite und Höhe durchdringen und zusätzlich in vier Segmente zerlegt sind,

die konstruktivistische Etüde als Film von Projektentwickler und Fotograf Bernhard Brzeski, in dem eine Vielzahl unterschiedlicher Varianten dieser vier Einzelsegmente positioniert werden und einer 10fachen Vergrößerung des Modells als Skulptur aus Holz, die auf dem Hof von Kröte 5 inmitten einer 3 x 3 m großen Fläche als Ausgangsfigur installiert ist. Diese „be-inhaltet“ selbstverständlich viele anderer Konstellationen, die sich der Betrachter in seiner Vorstellung selbst „ent-wickeln“ kann.. Die endgültige Fassung dieser Skulptur wird aus Stahl sein und das Raumvolumen von 4 Kubikmeter haben. Der erste mei-bau steht in einer Werklinie von www.gezeitenaquarell.de (2005) die Farben Grün (2006),und Wendland steht Kopf (2007)

Und weil die Kurt Schwitters gewidmete Arbeit für die Ausstellung in Kröte zur KLP 2008 am 1.Mai 2008 eröffnet wird bekommt sie den Namen der erste mei-bau .

 

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