Moveprints

Anfangs-Impuls für diese Arbeiten waren missglückte Fotokopien: während des Kopierens bewegt oder zu früh von der Glasscheibe entfernt werden die Vorlagen entstellt. Die Ergeb- nisse füllen, weil unerwünscht massenweise Papierkörbe. Hans Bunge verwirft nicht sondern Hans Bunge verwirft nicht sondern erweitert gerade im Misserfolg bildnerisches Repertoire. Virtuos läuft er mit der Lichtleiste mit um Motive zu strecken, verkürzt sie, wenn er sie gegen deren Richtung schiebt, dreht, bewegt diagonal und zerlegt. Auf den ersten Blick erinnern die so entstandenen Umgestaltungen an die Spiegelkabinette der Vergnügungsparks – sicher auch, wenn man genau hinschaut an die Reflexe unserer chromblitzenden Technowelt.

Hans Bunge stellt sich in die Tradition der Anamorphosen des Manierismus wie auch der Werke des Kubismus´, seine Akte schreiten allerdings nicht die Treppe herab, sie machen, wie hier in einer Sequenz gezeigt gymnastische Übungen mit einem Cafehaus-Stuhl.

Femme de la mereFemme de la mereFemme de la mereFemme de la mere

Ausgangsmaterial sind Abbildungen eines französischen Akt-Magazins aus den 50er Jahren. Mehrere Motive sind vielfach in der o.a. Vorgehensweise variiert als Schwarz-Weiß-Kopie. Die Variante mit dem Titel „La Femme de la Meer“ ist hochauflösend gescannt, auf Canvas geplottet und auf Keilrahmen (120x180cm) aufgezogen.femme de la mere

Die Antwort auf die Frage, warum Hans Bunge gerade Frauen-Akte als Vorlagen für seine Bearbeitungen auswählte bleibt offen. Ein biographischer Bezug ist aber durchaus möglich, denn die Werklinie Moveprints ist in den 80er Jahren entstanden. Sie trägt den Titel Formen der Deformation.